„Die Trainingsorganisation unterstützt die Entwicklung ihrer Trainer*innen, indem sie sich selbst verändert.“
In meinem letzten Beitrag habe ich die aus meiner Sicht notwendige Veränderung der Trainingsorganisation thematisiert. Zur Erinnerung: Sie läuft zeitgleich mit dem persönlichen Veränderungsprozess ab, welchen die Trainer*innen durchlaufen, wenn sie an meiner Trainerqualifizierung teilnehmen. Diese beiden Prozesse bedingen sich gegenseitig.
Die Trainingsorganisation in der Verantwortung
Der Trainingsorganisation kommt dabei eine sehr wichtige Aufgabe zu, denn sie gibt die Richtung an, in die es gehen soll und bietet Orientierung: Sobald die Trainer*innen feststellen, dass nicht nur sie, sondern auch die gesamte Trainingsorganisation sich auf den Weg gemacht, mutig alte Vorgehensweisen über Bord geworfen und neue Methoden etabliert hat, verstärken sich ihre Motivation und ihr Engagement erheblich.
Machen sich hingegen „nur“ die Trainer*innen auf die Reise, ohne dass die Trainingsorganisation mitzieht, dann besteht die Gefahr, dass sich das Neue nicht nachhaltig etabliert und sich am Ende wenig verändert hat. Das ist nicht nur schade, sondern bedeutet auch, dass die Investition in die Trainerqualifizierung nicht das bestmögliche Ergebnis hervorgebracht hat. Oder kurz gesagt: Vieles bleibt einfach „beim Alten“.
Die Aufgaben der Trainingsorganisation
Was kann die Trainingsorganisation also tun, um die Trainer*innen dabei zu unterstützen, ihre alten Verhaltensweisen abzulegen und zu einer ganz neuen, kreativen Art des Trainings zu finden?
1. Die Trainingsorganisation muss die Trainerqualifizierung als Veränderungsprozess verstehen.
Sie muss sich dazu entscheiden, sich auf die Veränderung einzulassen und aktiv daran mitzuwirken. So schafft sie für ihre Trainer*innen ein Umfeld, indem diese sich dazu motiviert fühlen, sich ebenfalls zu verändern. Ohne diese Unterstützung entsteht bei den Trainer*innen schnell Resignation und die Veränderung gelingt nur schwer.
2. Die Trainingsorganisation muss die Ressourcen und Materialien für die Trainer*innen bereitstellen.
Hier spielt die Ausstattung der Trainingsräume eine zentrale Rolle: Die Trainingsorganisation muss sicherstellen, dass alle Materialien, die die Trainer*innen benötigen, auch zur Verfügung stehen. Darüber hinaus muss den Trainer*innen die notwendige Zeit zur Vorbereitung und Durchführung der Trainings eingeräumt werden. Gerade bei der Entwicklung von Trainings erlebe ich es immer wieder, dass der vorgegebene Zeitansatz nicht ausreicht.
3. Die Trainingsorganisation muss der Veränderung Zeit einräumen.
Niemand lässt über Nacht seine alten Verhaltensweisen hinter sich und wendet ab dem nächsten Morgen gänzlich neue Methoden an. Veränderungsprozesse benötigen Zeit, wenn sie dauerhaft gelingen sollen. Die Trainingsorganisation sollte ihren Trainer*innen also den Raum bieten, sich und ihre neuen Erkenntnisse auszuprobieren und so nach und nach ihren eigenen Trainingsstil zu entwickeln.
4. Die Trainingsorganisation muss ihre Trainer*innen bestmöglich unterstützen.
Die Trainingsorganisation sollte die Trainer*innen aktiv in ihrer persönlichen Entwicklung begleiten. Dazu gehört nicht nur ein kontinuierlicher, intensiver Austausch und Dialog, sondern auch, die Trainer*innen immer wieder dazu zu ermutigen, das neu Gelernte auch anzuwenden.
Das Ergebnis der Veränderungsprozesse
Kommt die Trainingsorganisation den eben genannten Aufgaben nach, so geling es nicht nur ihr selbst, sondern auch den Trainer*innen, den Veränderungsprozess erfolgreich abzuschließen.
Trainingsorganisation und Trainer*innen sind gemeinsam auf einer neuen Ebene angekommen: Alle Trainings im Unternehmen sind interaktiv, ganzheitlich und effektiv. Lernen begeistert und die Teilnehmer*innen sind mit vollem Einsatz bei der Sache – unabhängig davon, wer ihr Trainer oder ihre Trainer*in ist und an welchem Standort das Training stattfindet.
Was möchte man mehr?